Feria de Abril

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In Sevilla findet mit der Feria de Abril jedes Frühjahr ein großes mehrtägiges Fest statt, das die Millionenstadt in einen Ausnahmezustand versetzt und für das im Stadtteil Betis ein ganzes Quartier aus Zelten errichtet wird. Durch die buntgeschmückten Gassen der Zeltstadt bewegen sich die Besucher mit Kutschen oder auf Pferden, von überall hört man live gespielte Sevillanas – ein zum Flamenco gehöriger traditioneller Volkstanz –, überall wird gesungen und getanzt. Während die meisten der Zelte – von reichen Sevillanern, Großkonzernen, Institutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gestiftet – „privat“ sind und deshalb nur mit persönlicher Einladung betreten werden können, drängt sich die breite Masse in die wenigen öffentlichen Zelte und vergnügt sich zu Musik aus der Konserve.
In einer ungeschnittenen und mit dem O-Ton belassenen Videosequenz gibt Feria de Abril nicht nur einen Eindruck der ausgelassenen nachmittäglichen Stimmung in einem öffentlichen Zelt. Sondern in dem artifiziellen Charakter der Bilder materialisiert sich zugleich jene Distanz des fremd bleibenden Beobachters, die seinem heiteren Staunen über die einladende Atmosphäre des Festes entspricht.