26 Letters to Deleuze

Beschreibung

In seinem Wohnzimmer stellt sich der französische Philosoph Gilles Deleuze zwischen Winter 1988 und Frühjahr 1989 in drei extensiven Sessions den Fragen eines Fernsehteams - unter der einzigen schlichten Voraussetzung, daß das Interview erst nach seinem Tod ausgestrahlt werden darf. Das Interview-Prinzip ist dabei so einfach wie ausgeklügelt: ein Buchstabe - ein Begriff. Von A wie Animal bis Z wie Zick-Zack. Deleuze erhält vorab eine alphabetische Liste der Begriffe/Themen, um sich gewissenhaft auf seine späteren Stegreifantworten vor der Kamera vorbereiten zu können (und nicht etwa selbst in ein diskursives Zick-Zack zu verfallen).
Fast 20 Jahre nach der Erstausstrahlung ist das achtstündige sogenannte Abecedaire Ausgangspunkt für eine Performance, die in einer quasi-rhizomatischen Installation aus über 500 Paletten voller Projektions-Screens, Monitore und Lautsprecher einen Begegnungsraum für improvisatorische Konzert-Lectures, Video- und Soundmixings bietet. In einem Clash der gedanklichen und künstlerischen Zugangs- und Arbeitsweisen, der Materialien und Medien (re-)konstruiert 26 Letters to Deleuze Deleuz'sche Bezüge aus Literatur, Film, Kunst, Musik und Philosophie zu Videoclips und Klangcollagen und versammelt zugleich Assoziationen, Spekulationen und Reminiszenzen in einem Work-in-progress, dessen Wucherungen bis auf weiteres ungewiss und unabsehbar bleiben.